In den USA legte der S&P 500 im August um rund 2% zu, der technologielastige NASDAQ 100 verzeichnete ein Plus von 0,9%, während der Dow Jones um satte 3,4 % zulegte. In Europa verlief die Entwicklung gemischter: Der DAX-Index schloss den Monat mit einem Minus von -0,7%, der breitere STOXX Europe 600 Index mit einem Plus von 3,4%. Die Renditen 10-jähriger US-Treasuries fielen von 4,37% auf 4,23%, die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen stieg dagegen um 3 Basispunkte auf 2,72%. Der Dollar wertete erneut ab und verlor zum Euro rund 2,5%.
Das Konjunkturbild hat sich wenig verändert. Das Wachstum der US-Wirtschaft hat sich seit Jahresbeginn etwa halbiert, liegt mit gut 1,5% aber weiterhin höher als in Europa. In Europa und China bleibt die Konjunkturerholung weiter hinter den Erwartungen zurück. Die großen Wachstumstrends dominieren sektoral weiter das Bild. Mehr noch: Die Investitionen der großen Technologieunternehmen sind mittlerweile zu einer zentralen Säule des US-Wachstums geworden. Auf der Preisseite zeigen sich deutliche Divergenzen. Während sich der Preisauftrieb in den USA – auch durch die Importzölle – zuletzt wieder verstärkt hat, liegt die Inflation in Europa stabil nahe dem 2%-Ziel. Auf dem Notenbank-Symposium in Jackson Hole stellte Fed-Präsident Jerome Powell dennoch eine mögliche Zinssenkung für den Herbst in Aussicht. Eine Lockerung sei denkbar, sofern sich Inflation und Arbeitsmarkt weiter abschwächen. Gleichzeitig betonte er, dass der geldpolitische Kurs datenabhängig bleibe. Damit rückt eine erste Zinssenkung im September oder November in greifbare Nähe. Für Unruhe sorgte allerdings der Vorstoß von Trump, Fed-Gouverneurin Lisa Cook abzuberufen – ein bislang beispielloser Vorgang, der rechtlich wie institutionell umstritten ist. Auch wenn der Versuch zunächst ohne Erfolg blieb, wirft er ein Schlaglicht auf die zunehmenden Spannungen zwischen Regierung und Notenbank. Die Glaubwürdigkeit der Fed gerät zunehmend unter Beobachtung – insbesondere im Vorfeld der Neubesetzung des Chefpostens von Jerome Powell im nächsten Jahr.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibt schwierig. In Europa kam Frankreich zuletzt in den Fokus. Eine zweite Regierungsauflösung innerhalb von 15 Monaten ist absehbar. Ein Kompromiss zu den weitreichenden Reformvorschlägen der Minderheitsregierung unter den gewählten Parteien scheint trotz der offensichtlichen Schieflage der Staatsfinanzen unerreichbar und auch Neuwahlen bieten keine realistische Aussicht auf Besserung. Zu fragmentiert ist die politische Landschaft.
Und die Handelsstreitigkeiten ziehen weitere Kreise. Der „Deal“ zwischen der EU und den USA scheint bereits jetzt auf tönernen Füßen zu stehen. Gegenüber Indien verhängten die USA neue Zölle von bis zu 50%, offiziell als Strafe für die verstärkten Energieimporte aus Russland. Indien schaut sich nun nach Handelsalternativen um. Selbst mit China wurden erstmals seit Jahren wieder Gespräche geführt.
Die Berichtssaison zum zweiten Quartal zeichnete dagegen auf Unternehmensseite weiterhin ein robustes Bild. Gerade US-Konzerne konnten im Durchschnitt bessere Zahlen vorlegen als erwartet, auch gestützt durch den schwächeren US-Dollar. Eine wirtschaftliche Schwäche oder gar Rezession zeichnet sich auch hier nicht ab, solange Umsatz und Gewinne weiter so dynamisch steigen.
Die Märkte blicken nun auf den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed. Eine Zinssenkung im September wird erwartet, bis zum Jahresende soll eine zweite folgen. Die wirtschaftliche Entwicklung ist aber robust und die Inflation liegt deutlich über dem 2%-Ziel – kein Umfeld, in dem Powell zwingend die Zinsen senken muss. Enttäuschungspotenzial ist also vorhanden. Angesichts dieser Gemengelage bleibt eine selektive Anlagestrategie essenziell. Am US-Technologiesektor läuft zwar trotz der gestiegenen Bewertungen kein Weg vorbei. Aber eine breitere Diversifikation – sektoral und regional – und eine verstärkte Suche nach Investitionsalternativen, die aktuell (noch) weniger im Investorenfokus stehen, scheinen opportun.
Phaidros Funds Balanced
Der Phaidros Funds Balanced hat im August je nach Anteilsklasse zwischen +0,41% und +0,48% zugelegt. Der MSCI-World-Index in Euro schloss den Monat 0,3% höher, der Index europäischer Anleihen (Bloomberg EUR Aggregate Index) handelte zum Monatsende -0,2% tiefer.
Das stärkste Kursplus verzeichneten die Aktien von Novo Nordisk (+15 %) – eine überfällige Erholung. Shopify (+13%) verzeichnete einen Kurssprung nach Veröffentlichung guter Quartalszahlen. Das Unternehmen konnte weiterhin ein Umsatzwachstum von über 30% ausweisen, bei steigender Profitabilität. Die neu aufgenommene BioNTech (-9%) verlor zum Monatsende, nachdem die US-Regierung bekanntgab, einige Förderprogramme im Bereich der mRNA-Forschung einzustellen.
Die breitere geografische Diversifizierung des Aktienportfolios wurde weiter ausgebaut. Mit Tencent wurde ein weiterer führender chinesischer Technologiekonzern ins Portfolio aufgenommen. Zudem ergänzt Sea Limited, der führende E-Commerce-Anbieter in Südostasien, das Portfolio als wachstumsstarker Herausforderer. Dagegen wurde Arista Networks nach einem deutlichen Kursanstieg verkauft und die Gewichtung in Salesforce reduziert.
Auf der Anleiheseite diversifizieren wir durch die Aufnahme zweier in BRL denominierter Anleihen supranationaler Entwicklungsbanken. Brasilien verfolgt seit Jahren eine sehr konservative Geldpolitik und bietet mit einer Verzinsung von rund 12 % bei einer Inflationsrate von etwa 5 % eine der höchsten Realrenditen im globalen Vergleich.
Die Aktienquote liegt bei 56%, die Anleihequote bei knapp 34%. Die Liquidität beträgt 5% - überwiegend in Schweizer Franken. Der Goldanteil liegt bei knapp 5%. Anhaltendes Wachstum der US-Tech-Unternehmen und Investitionen in die KI-Infrastruktur bieten weiterhin Rückenwind. Inflationssorgen belasten den Anleihemarkt und sorgen für zusätzliche Nachfrage am Aktienmarkt. Wir beobachten die Entwicklungen mit Vorsicht und nehmen selektiv Anpassungen vor, um das Wachstumspotenzial und die Bewertungsrisiken im Portfolio in einem ausgewogenen Verhältnis zu halten.
Phaidros Funds Balanced F (ISIN LU0996527213)