Die internationalen Aktienmärkte zeigten sich im Juli überwiegend freundlich. Besonders US-Technologiewerte profitierten von starken Quartalszahlen und dem anhaltenden KI-Hype. Microsoft und Meta überraschten mit deutlichen Gewinnsteigerungen, während Investitionen in KI-Infrastruktur dieses Mal tatsächlich für zusätzliche Euphorie bei den Investoren sorgten. In Europa konnten einzelne Branchen wie Luxusgüter und Pharma die niedrigen Erwartungen übertreffen, exportorientierte Industriewerte litten jedoch unter geopolitischen Spannungen und einer schwachen Nachfrage.
Die internationalen Aktienmärkte zeigten sich im Juli überwiegend freundlich. In den USA legte der S&P 500 um rund 2,2% zu, der technologielastige Nasdaq 100 verzeichnete ein Plus von 2,4%, während der Dow Jones nur moderat um 0,3% stieg. In Europa verlief die Entwicklung verhaltener: Der DAX schloss den Monat mit einem Plus von 0,6%, der breitere Stoxx-600-Index mit einem Plus von 1,0%. Die Renditen 10-jähriger US-Treasuries stiegen von 4,23% auf 4,37%, die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen stieg um 9 Basispunkte auf 2,70%.
Die handelspolitischen Spannungen dominierten im Juli weiterhin die Schlagzeilen. Das ursprünglich für den 9. Juli geplante Inkrafttreten deutlich höherer US-Zölle wurde zunächst auf den 1. August verschoben. Ende Juli einigten sich die USA und die Europäische Union auf einen Kompromiss, der die angedrohten Abgaben von bis zu 30 % weitgehend abwendet. Stattdessen wird auf die meisten EU-Importe ein Grundtarif von 15 % erhoben, ergänzt durch branchenspezifische Ausnahmen etwa für Luftfahrttechnik, Chemieprodukte und Halbleiterausrüstung. Auch wenn dieser Schritt kurzfristig für Erleichterung an den Märkten sorgte, bleiben die globalen Handelsbeziehungen angespannt. Die EU steht mit diesem „Deal“ erstmal als Verlierer da. Ob damit zumindest kurzfristig Ruhe in die Handelsstreitigkeiten kommt, bleibt abzuwarten. Schon in den Tagen nach der Ankündigung gingen neue Diskussionen um die Details los.
Die Berichtsaison für das zweite Quartal lief in den USA insgesamt besser als erwartet an. Microsoft und Meta Platforms konnten mit deutlichen Gewinnsteigerungen überraschen, was die positive Marktstimmung gegenüber KI nochmals stützte. Besonders positiv wurden die verbesserte Monetarisierung von Reels und die beschleunigte Integration von KI-Funktionen in die Plattformen aufgenommen. Zudem kündigte Mark Zuckerberg an, die Investitionen in das „Superintelligence Lab“ weiter auszuweiten. Während die Investitionen in das Metaverse vor drei Jahren noch zu einem großen Abverkauf der Aktie führten, sorgen die angekündigten Zukunftsinvestitionen dieses Mal für zusätzliche Euphorie bei den Investoren. Microsoft berichtete ebenfalls von einer starken Geschäftsentwicklung. Der Umsatz im Cloud-Segment wuchs um 26 %, getragen von einer hohen Nachfrage nach KI-gestützten Azure-Diensten.
In Europa zeigte sich ein gemischteres Bild: Während einzelne Branchen wie Luxusgüter und Pharma solide Ergebnisse vorlegten und die niedrigen Erwartungen der Investoren damit übertrafen, litten exportorientierte Industriewerte unter einer schwachen Nachfrage aus wichtigen Absatzmärkten und den Unsicherheiten im Welthandel. Zudem belastete die Aufwertung des Euro die Ergebnisse global agierender Konzerne.
Die FED hat die Zinsen im Juli unverändert gelassen. Mit dem schwachen Arbeitsmarktbericht zum Juli ist eine Zinssenkung im September wieder wahrscheinlicher geworden. Dafür muss die Inflationsentwicklung aber ins Bild passen. Powell wird sich in Richtung Ende seiner Amtszeit weiterhin nicht von Trump unter Druck setzen lassen. Angesichts der positiven Marktstimmung, aber der nach wie vor bestehenden geopolitischen und zuletzt wieder gestiegenen konjunkturellen Risiken bleibt eine ausgewogene Anlagestrategie mit Schwerpunkt auf Qualitätsaktien und defensiven Anleihepositionen angebracht.
Phaidros Funds Balanced
Der Phaidros Funds Balanced hat im Juli je nach Anteilsklasse zwischen +1,72% und +1,87% zugelegt. Der MSCI World-Index in Euro schloss den Monat 3,9% höher, der Index europäischer Anleihen (Bloomberg EUR Aggregate Index) handelte unverändert.
Das stärkste Kursplus verzeichneten die Aktien von Arista Networks (+23%), die als führender Anbieter von Netzwerken für Hochleistungsrechenzentren vom positiven Sentiment gegenüber KI profitierten. Icon Plc. (+19) legte nach Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal kräftig zu. Das Unternehmen konnte die reduzierten Erwartungen der Anleger übertreffen und stellte weiteres Wachstum in Aussicht. TSMC (+9%) und Alibaba (+8%) profitierten von einem aufgehellten Sentiment gegenüber China, nachdem die US-Regierung das Exportverbot für Hochleistungschips teilweise aufgehoben hat. Negativ überraschte dagegen Novo Nordisk (-28%). Der führende Anbieter von Diabetesmedikamenten leidet unter Wettbewerbsdruck im neuen Geschäft zur Behandlung von Übergewicht. Eli Lilly hat dem Unternehmen im profitablen US-Markt den Rang abgelaufen. Novo-Nordisk erwartet nun für das zweite Halbjahr kein Gewinnwachstum mehr. Die Aktie hat dies bereits größtenteils vorweggenommen und preist nach der Gewinnwarnung nun auch mittelfristig kein Wachstum mehr ein. Wir haben uns aufgrund der niedrigen Bewertung entschieden, die Aktie zu halten.
Im Laufe des Monats haben wir die Bestände in Icon Plc nochmals aufgestockt. In der zweiten Monatshälfte haben wir die Aktienquote leicht gesenkt, indem wir unsere Bestände in Arista Networks, TSMC, Mastercard, Salesforce und L'Oréal reduziert haben. Die Duration des Anleihesegments liegt nahezu unverändert bei 4,6 Jahren.
Die Aktienquote liegt aktuell bei rund 55%, die Anleihequote bei knapp 34%. Die Liquidität beträgt 6%, überwiegend in Schweizer Franken denominiert. Der Goldanteil beträgt knapp 5%. Das schwierige politische Umfeld prallt weiterhin an der Marktstimmung ab. Eine eher konservative Ausrichtung der Anlagestrategie erscheint uns aber weiterhin angebracht.
Phaidros Funds Balanced F (ISIN LU0996527213)