Der S&P 500 stieg im Oktober um 2,3%, der NASDAQ 100 um 4,8% und auch der Dow Jones legte um 2,5% zu. Der aus dem Sommer anhaltend positive Trend hielt über den Monat hinweg an, weiterhin getrieben von der Erwartung einer lockeren Zinspolitik in den USA sowie Investitionen im Technologiesektor. Auch in Europa war der vergangene Monat positiv. Der DAX-Index legte zwar nur marginal um 0,3% zu, der EURO STOXX 50 jedoch, getrieben von Erwartungen einer soliden Berichtssaison, um 2,4%. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 7 Basispunkte auf 4,08%, während Renditen zehnjähriger Bundesanleihen über den Monat ebenfalls um 7 Basispunkte auf eine Rendite von 2,63% fielen. Der bemerkenswerte Anstieg des Goldpreises setzte sich bis Monatsmitte auf ein neues Allzeithoch von 4.356 USD pro Unze fort, ehe der Goldpreis auf ein Niveau von 4.002 USD pro Unze bis Monatsende korrigierte.
Die US-Notenbank senkte Ende Oktober den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,75% bis 4% und kündigte zudem an, ihren Bilanzabbau ab Ende November zu stoppen und Fälligkeiten erneut am Anleihemarkt zu investieren. Ein solcher Schritt wurde größtenteils erwartet und vom Markt eingepreist, was das Sentiment zusätzlich stützte. Ferner wurden trotz eines Datenmoratoriums der US-Regierung aufgrund des Shutdowns die Inflationszahlen für September veröffentlicht, welche mit 3% über das Jahr zwar weiterhin höher als das auserkorene Zentralbankziel blieben, jedoch niedriger waren als die erwarteten 3,1% und somit die Grundlage für eine mögliche nächste Zinssenkung legten.
Der Fokus der US-Zollkonflikte richtete sich im Oktober wieder in Richtung China. Das Land verhängte Exportkontrollen auf seltene Erden und drohte gegenüber den USA erneut mit 100-% Zöllen auf chinesische Güter. Zum Ende des Monats überwog jedoch die Hoffnung, dass das Treffen zwischen Trump und Xi einen „nachhaltigeren Deal und Waffenstillstand“ beinhalten solle. China verschob letztendlich ihre Exportkontrollen um ein Jahr und wird wieder Sojabohnen aus den USA beziehen, während auf der anderen Seite bestehende Zölle reduziert werden. Wie lange diese Einigung besteht, bleibt erneut abzuwarten.
Mit dem US-Regierungsshutdown ist ein konjunktureller Blick unter die Motorhaube schwierig, wobei der trotzdem veröffentlichte Inflationsbericht sowie unabhängige Datenanbieter das bisher gesehene moderate, jedoch intakte Wachstum bestätigen. Die K-förmige Entwicklung der US-Wirtschaft, mit schwächerer Industrie und Konsum, jedoch getrieben von Infrastrukturinvestitionen im Bereich der IT, sollte weiter bestehen bleiben. In Europa hingegen bestehen die weiterhin mageren Wachstumstrends. Das Momentum rund um KI-Investitionen und Hochleistungschips beschleunigte sich erneut im Oktober und schien sich unter den Partnern gegenseitig zu befeuern, was Fragen bezüglich der ökonomischen Nachhaltigkeit aufwerfen könnte. Zwar werden diese selektiv deutlich, wie sich an der Marktreaktion auf die Investitionspläne von Meta für die kommenden Jahre erkennen ließ, jedoch scheint das Glas im Großen und Ganzen weiterhin halb voll zu sein. Grund dafür ist aber auch die sehr positive Berichtsaison, getrieben von außerordentlich guten Zahlen sowie Ausblicken von Alphabet und Amazon, besonders im Cloud-Geschäft.
Wie im Vormonat bleiben die Märkte in einem Spannungsfeld aus geldpolitischer Lockerung, konjunktureller Stabilität und politischer Unwägbarkeit. In Europa fehlen klare Wachstumsimpulse – in den USA scheinen die Risiken nach der Hausse zuzunehmen. Umso wichtiger ist eine gute regionale und sektorale Diversifikation im Portfolio, sowie eine ausgewogene Allokation in Aktien und Anleihen.
Phaidros Funds Balanced
Der Phaidros Funds Balanced hat im Oktober je nach Anteilsklasse zwischen +1,45% und +1,62% zugelegt. Der MSCI-World-Index in Euro schloss den Monat 3,8% höher, der Bloomberg EUR Aggregate Index handelte zum Monatsende 0,8% höher.
Größte Gewinner im Fonds waren die Aktien von Shopify (+19%), die vom äußerst positiven Sentiment profitierten, sowie die Aktien von Alphabet (+18%) und Amazon (+13%). Beide veröffentlichten gute Q3-Zahlen, die insbesondere vom Cloud-Geschäft getragen wurden. Meta (-10%) enttäuschte hingegen mit massiv steigenden Ausgaben für Datenzentren, Cloud und KI-Infrastruktur. Die Goldposition legte erneut zu (+6%), mit fast 40% Wertzuwachs seit Jahresbeginn. Auf der Anleiheseite profitierten aufgrund eines leicht schwächeren Euros vorwiegend Fremdwährungsanleihen. Besonders der
Block Convertible (+3%) trug positiv bei, ebenso wie Anleihen in brasilianischem Real (jeweils +2%).
Im Laufe des Monats wurde lediglich die Salesforce-Position verkauft und die Goldposition halbiert. Die Positionen in Shopify und Sea Limited wurden aufgestockt, während nach der fulminanten Rally seit Sommer Gewinne bei ASML, Palo Alto Networks, Alphabet und TSMC realisiert wurden.
Auf der Anleiheseite wurde die langlaufende USD-Anleihe von IBM veräußert, nachdem die Renditen in den USA stark gesunken waren und sie angesichts der weiterhin bestehenden Inflationsbedenken nicht mehr attraktiv erscheint.
Die Aktienquote liegt bei 56%, die Anleihequote bei knapp 32%. Die Liquidität beträgt rund 9%, der Goldanteil etwa 3%. Der Aktienmarkt bleibt trotz hoher Bewertungsniveaus euphorisch und schöpft Zuversicht aus einer soliden Berichtssaison sowie dem Zinssenkungszyklus der Fed in den USA. Die Staatsanleiherenditen sanken angesichts der marginalen Turbulenzen rund um Private Credit in den USA, bleiben jedoch weiterhin attraktiv. Trotz der mangelnden Visibilität der US-Wirtschaft aufgrund des Government Shutdowns bleiben wir vorsichtig optimistisch und suchen weiterhin nach Investitionsgelegenheiten im asiatischen Raum.