Marktberichte

Franklin Templeton - Aktuelles vom 08.03.2022

Die Konsequenzen des Krieges in der Ukraine für die Anleihenmärkte

Wir haben ein spezielles Webinar veranstaltet, um die Bedeutung des Kriegs in der Ukraine für Anleiheninvestments zu besprechen. Geleitet wurde die Diskussionsrunde von Kim Catechis, Investment Strategist beim Franklin Templeton Investment Institute. Zu den übrigen Teilnehmern zählten Nicholas Hardingham, Director of Emerging Markets Debt bei Franklin Templeton Fixed Income, Brian Kloss, Portfolio Manager bei Brandywine Global, und Alberto Boquin, Senior Research Analyst bei Brandywine Global.

Hier die wichtigsten Gedanken aus der Diskussionsrunde:

  • Die Auswirkungen der Sanktionen sind ein großes Risiko für die weltweite Stabilität von Wirtschaft und Kapitalmärkten. In den vergangenen 40 Jahren wurden fast überall Finanzsysteme genutzt, die von allen Ländern akzeptiert wurden und an denen alle, einschließlich Russlands, teilnahmen. Jegliche weitere Belastung dieser Finanzinfrastruktur könnte umfangreichere Folgen zeitigen.  
  • Es gibt immer mehr Alternativen zu den derzeitigen Zahlungssystemen. Die Einführung von UnionPay (einem chinesischen System) durch russische Banken ist für Russland lediglich eine Teillösung und eignet sich nicht für weltweite Zahlungen, da die Kunden ebenfalls an UnionPay teilnehmen müssten, was jedoch kaum der Fall sein wird.
  • Die Analyse von Schwellenländeranleihen muss eine neue Betrachtung der Reservedeckung beinhalten. Das Einfrieren russischer Fremdwährungseinlagen schafft für Analysten in Bezug auf die Bonität von Staatsanleihen eine weitere zu betrachtende Dimension.
  • Die Normalisierung der Fiskalpolitik begünstigte vor dem Einmarsch eine beschleunigte Wachstumserholung in Europa.  Durch die Kurzarbeitsregelungen konnten die Arbeitnehmer in Europa im Vergleich zu den Entlassungen in den USA wieder besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Dieser Krieg könnte Europa künftig zu größerer fiskalischer Flexibilität veranlassen.
  • Rohstoffexportierende Länder dürften sich zuerst erholen und „grüne“ Investments eine längerfristige Chance darstellen. Engpässe, die Inflation erzeugen, werden die Regionen unterschiedlich schwer treffen, jedoch insbesondere Länder, in denen Lebensmittel und Energie einen höheren Anteil an den Verbraucherausgaben ausmachen. Allerdings könnte ein erneutes Bekenntnis zu erneuerbaren Energien aufgrund der Sorgen um die Energiesicherheit das Emissionsvolumen bei grünen Anleihen sowohl aus staatlichen als auch privaten Quellen erhöhen.          

Das Umfeld war für die Investoren bereits aufgrund der niedrigen und potenziell steigenden Zinssätze eine Herausforderung. Die zusätzliche Unsicherheit in Bezug auf die Geopolitik und die Liquidität erzeugt höhere Risiken, bietet für Investoren, die bereit sind, sich eingehender mit der sich rasch verändernden globalen Dynamik zu befassen, jedoch auch ein größeres Chancenspektrum.

Stephen Dover, CFA
Chief Market Strategist,
Franklin Templeton Investment Institute


Rechtliche Hinweise

Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des potenziellen Verlusts des Anlagekapitals. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Aufgrund von Faktoren, die einzelne Unternehmen, bestimmte Branchen oder Sektoren oder die allgemeinen Marktbedingungen betreffen, schwanken die Aktienkurse mitunter schnell und dramatisch. Anleihenkurse entwickeln sich im Allgemeinen entgegen der Zinsen. Da die Anleihenkurse bei einem Anstieg der Zinsen entsprechend reagieren, kann der Anteilspreis sinken. Anlagen in ausländische Wertpapiere sind mit besonderen Risiken verbunden, unter anderem Risiken in Zusammenhang mit politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, Handelspraktiken, Verfügbarkeit von Informationen, Marktbeschränkungen und Wechselkursschwankungen sowie Wechselkurspolitik.  Anlagen in Schwellenländern, zu denen als Untergruppe die Grenzmärkte gehören, sind aufgrund derselben Faktoren mit erhöhten Risiken verbunden. Hinzu kommen Gefahren, die durch die geringere Marktgröße, die niedrigere Liquidität und das Fehlen von gefestigten rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen zur Stützung der Wertpapiermärkte dieser Länder entstehen. Da diese Rahmenbedingungen in Grenzmärkten in der Regel noch geringer ausgeprägt sind und diverse Faktoren vorliegen, wie gesteigertes Potenzial für extreme Preisschwankungen, Illiquidität und Handelsbarrieren und Wechselkurskontrollen, werden die mit Schwellenländern verbundenen Risiken in Grenzmärkten verstärkt.

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