Marktberichte

Greiffbar – Investments zum Anfassen vom 05.09.2025

Kulissen

Zwinger
Diese Woche war ich im schönen Dresden und spontan fiel mir auf, dass auch die Ereignisse der Woche sich in den bedeutendsten Bauwerken Dresdens widerspiegeln. Der Dresdner Zwinger, zum Beispiel, war nie nur ein Garten, er war Bühne, Prunk und Inszenierung absolutistischer Macht. Heute wirkt er wie ein Spiegel der globalen Wirtschafts- und Politikbühne. In Washington erklärt ein Berufungsgericht die meisten Trump-Zölle für illegal, doch die Kulissen bleiben bis zum 14. Oktober stehen. Die Märkte gähnen höflich, denn man kennt die Inszenierung. In Brüssel und Südamerika wird am Mercosur-Abkommen gefeilt, auch hier geht es weniger um Inhalte als um die große Zurschaustellung handelspolitischer Bedeutung. Und währenddessen ringt Big Tech in seiner eigenen Arena: Google muss Chrome nicht abspalten, aber Daten an Apple liefern, eine Machtbalance auf regulatorischem Seil. Selbst in der europäischen Luftfahrt ließ sich diese Woche das Motiv des Zwingers beobachten: Ursula von der Leyens Flieger kreiste eine Stunde

Semperoper
Die Semperoper wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, und noch heute bringt sie auf ihrer Bühne die großen Klassiker. So auch die Kapitalmärkte diese Woche: Erstes Drama, die Zinsen. Steigende Anleiherenditen lassen die Aktienmärkte erbleichen, der 30-jährige Bund notiert so hoch wie seit 2011 nicht, der britische Gilt erreicht Niveaus aus dem Jahr 1998. Zweites Drama, das Gold. Wie eine Arie schießt der Preis aus der Partitur und zieht Anleger in seinen Bann. Drittes Drama, das Ritual: der US-Labour Day, an den Börsen seit jeher ein Taktwechsel im Jahresrhythmus. Der beginnende September ist statistisch prädestiniert für Tragödien an den weltweiten Börsen. Wir Anleger kennen das Stück, doch wir kommen trotzdem wieder, denn „remember come back in september“. Die Börse als ewige Oper, in der jeder denkt, diesmal sei das Finale. Doch in Wahrheit hebt sich der Vorhang nur für den nächsten Akt. Von der Börsen-Oper wechseln wir zur Index-Kirche:

Frauenkirche
Kaum ein Bauwerk symbolisiert stärker die Dialektik von Untergang und Wiedergeburt als die Dresdner Frauenkirche. Lange lag sie als Ruine im Stadtbild, ehe sie durch Spenden aus aller Welt neu erstand. Ein Sinnbild auch für die Kapitalmärkte, die zwischen Bust und Boom sich stets neu erfinden. Auch in dieser Woche wurde an den Eckpfeilern der Börsennotierungen kräftig gefeilt. Stada, zum Beispiel, sollte eigentlich an die Börse, doch stattdessen findet man nun im Private-Equity-Hafen CapVest eine neue Heimat. Oder Nestlés Vorstandsvorsitzender, der über eine Beziehung im Unternehmen stürzt. Für die Marke gilt es nun, wieder Vertrauen aufzubauen. Und schließlich die ewigen Auf- und Abstiege im DAX: Scout24 und GEA steigen auf in den heiligen DAX-Gral, während Sartorius und Porsche AG in den MDAX umziehen müssen, Evotec in den SDAX. Namen verschwinden, neue treten auf, die Geschichte dreht sich weiter. Wie die Frauenkirche aus ihren Trümmern, so entstehen auch die Indizes aus ihren Verschiebungen neu, stets ve„Eleganz ist nicht, bemerkt zu werden, sondern in Erinnerung zu bleiben.“ In diesem Sinne ist mir mein Besuch in Dresden und die Begegnung mit den Menschen vor Ort sehr in Erinnerung geblieben.

Ihr Volker Schilling

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