Marktberichte

Greiffbar – Investments zum Anfassen vom 20.06.2025

Notruf, Funkstille, Störsignale

Notruf

Donald Trump hat jetzt ein eigenes Handy. Eines, das angeblich „sicher“ ist – gegen wen oder was, bleibt offen. Wahrscheinlich gegen Presseanfragen oder gegen die Realität. Oder nur gegen ungewollte Fake News-Impulse? Die einen feiern es als Symbol der „Unabhängigkeit“, die anderen sehen darin das passende Gerät für einen Mann, der ohnehin nur noch sich selbst zuhört. Schlappe 499 US-Dollar wird man doch noch übrighaben, damit man den „Make America Great Again“ Slogan auch auf dem Display hat. Irgendwie ist das besonders lustig, denn das Trump Handy wird in China produziert. Wenn das kein Notruf der Trump-Organisation ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Apropos Notruf: Teslas Robotaxis sind immer noch nicht am Markt, da kommt die Konkurrenz aus Deutschland. VW hat diese Woche den Einstieg in das Geschäft mit Robotaxis verkündet. Ab 2026 fährt der ID.Buzz in Hamburg und Los Angeles mit modernster Kamera und Lasertechnik. Einen Abnehmer hat VW bereits mit dem Fahrdienst Uber gefunden. Im April vereinbarten beide Konzerne eine Kooperation in den USA. Innerhalb von zehn Jahren plane Uber bis zu 10.000 E-Bullis von VW zu beziehen. VW wieder im Gespräch. Ganz anders hier:

Funkstille

Der Israel-Iran-Konflikt hat eine neue Eskalationsstufe erreicht – und an den Märkten herrschte kurzzeitig Alarmbereitschaft. Während am Boden Geschosse fliegen, schossen an den Börsen zunächst die Rohölpreise nach oben, um sich dann doch rasch zu beruhigen. Es ist eine merkwürdige Zeit: In den Talkshows wird über „rote Linien“ philosophiert, während an den Terminbörsen längst wieder alles auf Grün springt. Ist das Kaltschnäuzigkeit der Anleger oder schlicht Pragmatismus? Vielleicht beides. Die geopolitische Funkstille zwischen den Großmächten jedenfalls wird lauter – im Echo von Sanktionen, Drohnenangriffen und diplomatischen Nicht-Erklärungen. Wer heute noch von „Entspannung“ redet, meint meist nur die Haltung der Investoren beim Blick aufs Portfolio: Schultern hoch, Kopf einziehen, weiter investieren. Zwischenstaatlich, zwischenmenschlich und zwischen den Zeilen erkenne ich derzeit nur Funkstille. In den Krisen zünden die Konfliktraketen, an der Börse weiterhin die Kursraketen. Erstaunlich, wie robust die Finanzmärkte unterwegs sind. Obwohl es doch auch ausreichend davon gibt:

Störsignale

Der G7-Gipfel in Kanada war … sagen wir: ein Kommunikationsseminar mit begrenztem Lernerfolg. Die Abschlusserklärung liest sich wie ein KI-generierter Textbausteinkatalog aus den 2000ern – und Donald Trump ließ es sich nicht nehmen, vorzeitig abzureisen. Nicht wie Macron mutmaßte, um den Konflikt im Iran zu moderieren, sondern um den Konflikt zu mobilisieren. Die Störsignale in der zwischenstaatlichen Kommunikation waren kaum zu übersehen und zu überhören, auch wenn sich alle bemühten, den Gipfel als Erfolg zu verkaufen. Passend dazu kündigte OpenAI einen Militärauftrag an – die KI-Schmiede wird künftig an Pentagon-Projekten mitwirken. Ein neues Zeitalter der „smarten Kriegsführung“, quasi das Störsignal 2.0. Vielleicht auch einfach nur ein weiterer Beleg, dass die Grenze zwischen Silicon Valley und den US-Sicherheitsinteressen weiter verschwimmt. Und während sich menschliche Gipfelteilnehmer in ihren Zielen uneinig sind, erlernt die Maschine gerade erst, wie man seine Ziele bestmöglich selektiert – im Zweifel ohne moralische Fußnoten. Was bleibt, ist womöglich ein moralisches Störsignal: Die Zukunft kommt – aber sie hört nicht mehr zwingend auf menschliche Bedenken und ändert womöglich damit ihre Frequenzen. Mich empfangen Sie ganz ohne Bedenken wieder nächste Woche und ohne störende Funklizenzen.

Ihr Volker Schilling

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