Marktberichte

Loys Capital Kolumne vom 14.10.2025

Gold-Optionalität Deutschlands

Wie es um Wirtschaft und Gesellschaft steht, das kann jedermann unschwer beim Studium der Nachrichten erfahren. Ebenso ist bekannt, dass die seit ca. sechs Monaten im Amt befindliche Regierung mit enormen Staatsschulden über die Runden zu kommen vermeint. Schulden sind aber Krücken, wie der große und dennoch fast unbekannte Humanist Johann Gottfried Seume in seinem „Spaziergang nach Syrakus“ schreibt. Und er folgert, dass Krücken nur für Lahme bestimmt seien.

Dessen eingedenk könnte die erstaunliche Hausse beim Goldpreis eine klügere Alternative zum Schuldenanhäufen sein. Immerhin verfügt die Deutsche Bundesbank über den zweitgrößten Goldschatz unter allen Ländern der Welt. Bei den derzeitigen Kursen für das gelbe Metall könnte der Wert der Goldbestände bei ca. 350 Milliarden Euro liegen.

Sodann gelangt man in die Lage des Odysseus, der zwischen Skylla und Charybdis zwei gefährlichen Alternativen, wählen musste. Wägt man also die Aufnahme verzinslicher Schulden gegen den Verkauf des Golds zu aktuellen Kursen ab, dann dürfte der Verkauf der Goldbestände die klügere Alternative sein. Hinzu kommt, dass Deutschland keine eigene Währung mehr hat, die eine hohe Goldhinterlegung benötigen würde. Und die teure Lagerhaltung und Bewachung für das Gold könnte gänzlich entfallen. Mit Blick auf die reiche Schweiz lässt sich überdies feststellen, dass Goldverkäufe in großem Umfang durchaus keinen Schaden für den Wohlstand bedeuten, sofern die Erlöse klug verwendet werden. In unserem südlichen Nachbarland hat man bekanntlich die Goldbestände ab dem Jahr 2000 deutlich reduziert.

Zu den Goldbeständen der Bundesbank ist obendrein zu sagen, dass die derzeitige Teillagerung der Barren in den USA zunehmend problematisch wirkt. Was passiert denn, wenn der 47. Präsident der Vereinigten Staaten eines Morgens aufwacht und meint, Deutschland müsse für die in den vergangenen Jahrzehnten genossenen Sicherheitsgarantien der USA nachträglich 300 Milliarden Euro zahlen? Trump könnte dann die Auffassung vertreten, es sei am leichtesten, die in den USA gelagerten Goldbestände der Deutschen Bundesbank zu konfiszieren. Dabei darf zudem nicht übersehen werden, dass Trump ein großer Liebhaber des Goldes ist, wie die neue Innendekoration des Weißen Hauses jedermann verdeutlicht.

Aus Chicago

Ihr
Dr. Christoph Bruns

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