Marktberichte

PRIMA News vom 22.06.2023

Realzinsen bleiben auch in Zukunft negativ

An den Kapitalmärkten herrscht aktuell, abzulesen an den niedrigen Volatilitäten, eine Art Sommerflaute. Makroökonomisch fällt sie mit einer leichten, aber spürbaren Abkühlung der Konjunktur und Inflation zusammen. Die massiven Leitzinserhöhungen der Notenbanken scheinen vorläufig ihr Ziel erreicht zu haben, auch wenn die Inflation nicht so bald auf das von den Währungshütern verlautbarte Zielniveau von zwei Prozent zurückkehren dürften. Nicht nur weitere Lohnrunden, vor allem auch die zuletzt geradezu in Vergessenheit geratenen Energiekosten könnten im Herbst und Winter von Neuem die Kassen der Bürger belasten. Obwohl es in diesem Zusammenhang keine baldigen Zinssenkungen geben dürfte, sollten die Realzinsen, wie seit etwa Mitte des letzten Jahrzehnts, negativ bleiben. Geld sollte weiterhin, wie seit fast zehn Jahren, mehr an Kaufkraft verlieren, als mit Zinsanlagen hinzuverdient werden kann. Laut dem in unserer letzten Ausgabe zitierten Gutachten des Instituts der Deutschen Wirtschaft soll dieser reale Kapitalverlust bis mindestens 2050 andauern.1  Vergleicht man dies mit dem Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstituts für den MSCI World, so dauerte dessen längste Verlustphase in den letzten 50 Jahre 15 Jahre. Wer ab Ende 1993 in gleichbleibenden monatlichen Beträgen in den Weltaktienindex investierte, erzielte bis Ende 2008 – nach Tequila-Krise, Asien-Krise, Russland-Krise, Hedgefonds-Krise, Dotcom-Krise, 9/11 und Subprime-Krise – einen Verlust von durchschnittlich 0,7% pro Jahr. Alle anderen 15-Jahreszeiträume brachten Anlegern einen durchschnittlichen Gewinn zwischen 1,7 und 16,0% pro Jahr. Das durchschnittliche Ergebnis aller 36 15-Jahreszeiträume zwischen 1973 und Ende 2022 betrug laut Deutschem Aktieninstitut 9,1% und lag damit deutlich über der Inflationsrate.

PRIMA – Global Challenges: Kursexplosion bei AMD

PRIMA – Global Challenges, der weltweit aktiv in Aktien nachhaltig wirtschaftender Unternehmen investiert und sich dabei am Global Challenges Index orientiert, konnte im Mai besonders von seiner Übergewichtung des Tech-Sektors profitieren. Allein der US-amerikanische Chiphersteller AMD, dessen Aktie Ende April 7,82% des Fondsvermögens ausmachte, konnte im Mai (in Euro gerechnet) um sagenhafte 47,0% zulegen und somit rechnerisch ein Plus von über 3,5% für den Fonds erwirtschaften. Da AMD aufgrund des Kursgewinns das zulässige Höchstgewicht für Portfoliotitel erreichte, wurden in der Zwischenzeit der Kursgewinn realisiert und die Position reduziert. Nach dem Rückgang des hergebrachten PC-Geschäfts richten die Chiphersteller ihre Hoffnung auf die Entwicklung neuer Anwendungen Künstlicher Intelligenz, für die sie die benötigte Rechenleistung bereitstellen. Auch Intel (+3,1% im Mai) konnte in diesem Sinne vom KI-Boom profitieren, ebenso wie die beiden IT-Titel Autodesk (+5,3%) und Dassault Systèmes (+14,0%). Letztere entwickeln sogenannte Digitale Zwillinge (Digital Twins), mit deren Hilfe Werkstoffe, Produkte und Arbeitsabläufe modelliert und kontrolliert werden können (Industrie 4.0). Kursgewinne konnten auch die stark gewichteten US-amerikanischen Eisenbahngesellschaften CSX und Union Pacific sowie der britische Bahn- und Busbetreiber Firstgroup erzielen, der nach umfangreicher Restrukturierung und dem Ende der Covid-Beschränkungen in die Gewinnzone zurückkehrte. Verluste verzeichneten zuletzt hingegen Unternehmen aus den konjunktursensitiveren Sektoren Grund- und Werkstoffe (Aurubis, Billerud), Industrie (Befesa, Signify), zyklischer Konsum (MillerKnoll) sowie aus dem Gesundheitsbereich (Sonova).

PRIMA – Globale Werte: Gewinne mitgenommen

Der wertorientiert gemanagte PRIMA – Globale Werte erlebte im Mai einen fantastischen Monat und legte fast zehn Prozent zu (A-Anteile +9,6%).* Mehrere Aktien des konzentrierten, aktuell nur 24 Titel umfassenden Portfolios (Stand: 09.06.2023) konnten zweistellige Kursgewinne erzielen, einige von ihnen mehr als ein Prozent Plus für den Fonds erwirtschaften. Spitzenreiter waren die deutsche EQS Group, die IT-Lösungen zur Erfüllung regulatorischer Vorgaben für börsennotierte Unternehmen anbietet, sowie Acceleratio Topco, hinter der sich die Nürnberger GfK, das größte deutsche Marktforschungsinstitut, verbirgt. EQS startete mit einem deutlichen Plus bei Umsatz und Betriebsergebnis im ersten Quartal in das laufende Jahr, während Acceleratio von einer Neubewertung profitieren konnte. Auch Netflix und der neuseeländische Residenzbetreiber Ryman Healthcare konnten Kurszuwächse von über 20 Prozent erzielen. Die Aktien der US-Techgiganten Alphabet (Google), Amazon und Microsoft konnten als Cloudanbieter die Euphorie rund um den KI-Chatbot ChatGPT nutzen und Kurssteigerungen zwischen zehn und 20 Prozent verzeichnen. Die Technologiespezialisten Diploma (Großbritannien) und AddLife (Schweden) legten jeweils um über zehn Prozent zu. Yefei Lu (Shareholder Value Management AG), Portfolioberater des PRIMA – Globale Werte, nahm vor allem bei den Schwergewichten Amazon und Microsoft Gewinne mit, so dass der US-Anteil des Fondsportfolios aktuell nur noch bei rund 22 Prozent liegt (Stand: 15.06.2023). Aufgestockt wurde im Gegenzug die Aktie des britischen Spezialchemieunternehmens Croda International, wodurch der Anteil Großbritanniens auf über 16 Prozent gestiegen ist. Die Branchengewichtungen blieben weitgehend unverändert. Absicherungen des Aktienportfolios durch Termingeschäfte bestehen weiterhin nicht, der Aktienanteil am Fondsportfolio beträgt brutto wie netto rund 89 Prozent.

PRIMA – Zukunft: Dickes Kursplus dank KI

Auch PRIMA – Zukunft konnte von der Aufbruchstimmung rund um ChatGPT profitieren. Der Fonds, der, aktiv und ohne Orientierung an einer Benchmark gemanagt, weltweit in Aktien besonders innovativer Unternehmen investiert, konnte im Mai um 7,7% zulegen (Anteilklasse A).* Erwartungsgemäß fanden sich vor allem IT-Werte unter den Monatsgewinnern. PRIMA – Zukunft kann auf mehreren Ebenen vom Wachstum Künstlicher Intelligenz profitieren. Neben Cloud-Anbietern wie Amazon (AWS), Microsoft (Azure), Alphabet (Google Cloud) oder ServiceNow umfasst das Fondsportfolio aktuell Unternehmen, die KI-Technologie verwenden, z.B. Schrödinger, das in der Pharmaforschung tätig ist, der Big Data-Spezialist Palantir Technologies oder Ping An Healthcare, das Gesundheitsforschung im Internet betreibt (AskBob). Auch Hardware-Anbieter sind am KI-Boom beteiligt und konnten sich dementsprechend im Mai verteuern, allen voran der Grafikkarten-Entwickler Nvidia und die Chipproduzenten AMD und Taiwan Semiconductor, aber auch die Anlagenhersteller ASML und Lam Research. Zu den Mai-Gewinnern im Fondsportfolio gehörte auch das Schweizer Unternehmen Basilea Pharmaceutica, dessen Aktie, wie die von Palantir, erst vor wenigen Wochen für den Fonds erworben worden war. Basilea meldete Lizenzeinnahmen i.H.v. 26,25 Mio. USD für sein von Pfizer vertriebenes Antipilz-Medikament Cresemba. Verluste erlitten im Portfolio des PRIMA – Zukunft einzelne Aktien aus den Bereichen Alternative Energien (Alfen, Hexagon Composites), Brennstoffzellen (Bloom Energy, Powercell), die Aromaspezialisten International Flavors & Fragrances und DSM-Firmenich sowie die chinesischen Titel Meituan (Online-Marktplatz) und H World (Hotels).

PRIMA – Kapitalaufbau Total Return: Reduzierung bei Schwellenländern

Die Finanzmärkte der Schwellenländer bleiben in diesem Jahr bislang enttäuschend. Obwohl ihre demographischen und volkswirtschaftlichen Daten (BIP-Wachstum, Inflation) besser als die der Industrieländer ausfallen, bleiben die Börsen erkennbar zurück. Hintergrund sind die gestiegenen Renditen in den Industrieländern („risikofreier Zins“) sowie die anhaltenden Vorbehalte westlicher Investoren gegen politische Risiken, die sich an Russlands Krieg gegen die Ukraine, den Sanktionen des Westens und an dem immer offener zutage tretenden Systemkonflikt mit China entzünden. Fondsmanager Markus Kaiser (Greiff capital management AG), der den ETF-Dachfonds PRIMA – Kapitalaufbau Total Return flexibel im Stil einer Vermögensverwaltung managt und strategisch in Schwellenländer investiert, hat den Anteil der Emerging Markets vor dem skizzierten Hintergrund zuletzt wieder reduziert. Ein ETF auf den MSCI Emerging Markets wurde auf einen Portfolioanteil von 3,4% reduziert, ein weiterer ETF auf Internetaktien aus Schwellenländern komplett verkauft (Stand: 15.06.2023). Nicht verkauft wurde ein China-ETF, obwohl dieser im Mai den größten Verlust erzielte. Maßgeblich für die Titelauswahl des Dachfonds sind sowohl Trendsignale als auch antizyklische Signale. Auch ein Themen-ETF auf Aktien von Produzenten regenerativer Energien (Global Clean Energy) wurde in diesem Zusammenhang im Mai verkauft. Positiv entwickeln konnten sich der US-amerikanische und japanische Aktienmarkt. Die Nettoaktienquote des Dachfonds liegt derzeit bei 51,3% (79,1% brutto). Anleihen, die im Rahmen des vermögensverwaltenden Konzepts bzw. des näherrückenden Höchststands der Zinsen interessanter werden, machen gegenwärtig einen Anteil von 10,7% am Portfolio aus (Euro-Kurzläufer).

Neue Bestimmungen zur Nachhaltigkeitsregulierung

Die EU-Kommission hat am 13. Juni Vorschläge zur weiteren Ausgestaltung der Taxonomie-Verordnung (EU 2020/852) und der ESG-Ratings vorgelegt. ESG-Ratingagenturen sollen zukünftig umfangreich reguliert, beaufsichtigt und von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) geprüft werden. Bezogen auf die Taxonomie-Verordnung wurden die noch ausstehenden Kriterien zur Erfüllung der Umweltziele 3 bis 6

  • Wasser- und Meeresschutz
  • Kreislaufwirtschaft
  • Umweltverschmutzung
  • Biodiversität und Ökosysteme

festgelegt. Darüber hinaus wurden zusätzliche Kriterien und Wirtschaftsaktivitäten zur Erfüllung der bereits definierten Klimaziele (= EU-Umweltziele 1 und 2)

  • Klimaschutz
  • Anpassung an den Klimawandel

ergänzt. Definiert wird beispielsweise, wann ein Schiffs- oder Flugtransport als Übergangstätigkeit zu einem nachhaltigen Wirtschaften eingestuft werden kann.

PRIMA Fonds verpflichten sich aufgrund der unzureichenden Datengrundlage aktuell (wie die meisten Konkurrenzprodukte) noch nicht zur Erfüllung der EU-Taxonomie. Statt dessen erfüllen PRIMA – Global Challenges, PRIMA – Globale Werte und PRIMA – Zukunft die Kriterien der EU-Offenlegungsverordnung (EU 2019/2088) und eignen sich auf dieser Ebene prinzipiell für Anleger mit Nachhaltigkeitspräferenzen. PRIMA – Global Challenges ist derzeit als nachhaltiges Finanzprodukt gemäß Art. 9 der Offenlegungsverordnung, PRIMA – Globale Werte und PRIMA – Zukunft als Finanzprodukt mit ökologischen und sozialen Merkmalen gemäß Art. 8 der Offenlegungsverordnung zugelassen.


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